Endlich wieder Hollerzeit …

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Endlich zieht der wunderbare Duft der Holunderblüten wieder in meine Nase, wenn ich an den Hollerbüschen vorbeigehe. Schon seit Kindertagen ist das mein persönliches Highlight in der Natur – kurz vor meinem Geburtstag im Juni …

Götterstrauch der Gesundheit

Man nennt ihn auch den Götterstrauch der Gesundheit. Der Holunder gilt als wahres Allheilmittel – und das schon seit der Antike. Vermutlich gehört er zu den ältesten, vom Menschen genutzen Heilpflanzen. Er hilft zum Beispiel bei Erkältungskrankheiten und Fieber, stärkt das Immunsystem, reingt das Blut und hat einen hohen Vitamingehalt. Zudem schmecken seine Blüten und Beeren köstlich.

Schutz für Haus und Hof

Der Strauch selbst schützt – dem alten Volksglauben nach – das Haus vor negativen Energien und Blitzeinschlägen. Fast alle Bauern haben noch heute ihre „lebendige Hausapotheke“ auf dem Hof.

Der ausdauernde Holunderbaum oder -strauch wächst in ganz Europa, Asien und Nordafrika. Er ist zum Beispiel häufig in Gebüschen und Hecken, an Wiesen- und Feldrändern, in Laubwäldern und naturbelassenen Gärten, auf Schuttplätzen sowie an Ufern zu finden. Bevorzugt siedelt sich der Holler in der Nähe menschlicher Siedlungen an.

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Der Holunder in der Mythologie

Der Name Holunder leitet sich von der germanischen Göttin Hel ab, die uns auch als Frau Holle bekannt ist. Hel war die Herrscherin über Licht und Schatten – zwei Pole, die zusammen ein Ganzes ergeben. Der Holunder symbolisiert diesen Gegensatz zum Beispiel über seine hellen, lichtvollen Blüten und die tief-schwarzvioletten Beeren.

Die Göttin Hel ist auch für das Heilen, das Wieder-ganz-Werden zuständig. Früher war die Heilkunde überwiegend Sache der Frauen. Sie arbeiteten vor allem mit schamanischen Methoden. Aus der Verbindung zwischen den beiden Worten „Hel“ und „Hölle“ lässt sich ableiten, dass Heilung dann entstehen kann, wenn man durch die Hölle gegangen ist.

Die Germanen schätzten den Holunder als Wohnsitz der Göttin Holda oder Frau Holle, die Haus und Hof schützte. Die Menschen dankten ihr wie auch dem Holler dafür mit Opfergaben, die sie neben den Baum legten. Einen Holunder zu fällen galt als schlimmer Frevel. Früher pflanzten die Bauern den Holunder auch gezielt in ihre Gärten, um gute Hausgeister anzuziehen. Schon im Mittelalter war der Glaube verbreitet, dass im Holunder Geister wohnen. Wer Zweige des Holunders abschnitt, riskierte, von diesen bestraft zu werden.

Aus hohlen Ästen geschnitzte Flöte

Der botanische Name „Sambucus nigra“ leitet sich von der griechischen Bezeichnung „sambuke“ ab, was soviel wie „aus hohlen Ästen geschnitzte Flöte“ bedeutet. Tatsächlich kann man aus einem Astteil das innere, weiche Mark herauskratzen und Löcher in die verbleibende Holzwand bohren. So erhält man eine einfache Holzflöte.

Im Laufe der Zeit bekam der Holunder viele andere Namen, die meist auf seine Heilkräfte hinweisen. Im Volksmund nennt man ihn zum Beispiel „Kelke“ oder „Keilkebeerenbaum“, was die schmerzlinderne Wirkung der Beeren bei Koliken aufgreift.

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Köstliche Blüten und vitaminreiche Beeren

Im Frühsommer beschenkt uns der Holunder mit seinen herrlich duftenden, köstlichen und heilkräftigen Blüten – im Herbst mit seinen vitaminreichen Beeren.

Die zarten Blüten sammelt man an einem Sonnentag von Juni bis August – am besten, wenn es mindestens zwei Tage hintereinander sonnig war. Man kann die Blüten frisch zubereiten oder zum Trocknen luftig lagern. Die Beeren verwendet man vor allem frisch zum Einkochen oder Entsaften. Sie sind reif im August und September.

~ REZEPTE ~

Holunder-Küchlein (Holler-Kiachal)

Einer DER Holunder-Klassiker, von dem es zahlreiche Variationen gibt. Hier das Grundrezept:

  1. Frische Holunderblütendolden gut säubern.
  2. Einen Pfannkuchen- oder Bier-Teig herstellen und die Blüten kurz darin eintauchen und den überschüssigen Teig abtropfen lassen.
  3. Die Blüten in einer Pfanne mit gutem Pflanzenöl oder Butter goldgelb ausbacken.
  4. Herausnehmen und auf Küchenkrepp das überschüssige Öl abtupfen.
  5. Nach Wunsch mit Puderzucker bestäuben und/oder mit Kompott servieren. Gleich essen. Lecker!

TIPP: Die Stängel nicht mitessen!

Holunderblüten-Limonade

  • 1 bis 2 Holunderblüten-Dolden säubern.
  • Saft 1 Zitrone, 1 Eßlöffel Honig und etwas Wasser verrühren.
  • Die Holunderblüten über Nacht darin ziehen lassen.
  • Abseihen und mit 500 ml Mineralwasser aufgießen.

Ein erfrischender Genuss für die ersten heißen Tage des Jahres!

~ SHOPPING-TIPP ~

Foto: Ölmühle Solling
Meine köstlichste Entdeckung 2015: Holunderblüten Balsam-Essig von der Ölmühle Solling

„Was ist denn in deinem Salat drin?“ fragte meine Freundin freudig überrascht, als ich ihr einen Salat mit diesem köstlichen Essig zum Probieren gab. Der Holunderblüten Balsam-Essig von der Ölmühle Solling begeistert in der Tat mit seinem fein-fruchtigen Duft und Geschmack.

Hergestellt wurde der Essig, so die Info der Ölmühle Solling, durch natürliche Fermentation von Holunderblütensirup, veredelt mit Riesling-Essig und Zitrone.

Verwendung: Der Essig gibt frischen Blatt- und Rohkostsalaten einen überraschenden, fruchtig-aromatischen Akzent. Etwas Holunderblütenessig verleiht erfrischendem Mineralwasser eine duftig-sommerliche Note.

Zutaten: Weißweinessig, Holunderblütenextrakt, Zucker, Zitronensaftkonzentrat (Alle Zutaten sind aus kontrolliert biologischem Anbau)

Preis: 0,25 l Flasche – 7,90 Euro (100 ml / 3,16 €)

Hier kannst du ihn bestellen: Ölmühle Solling
Weitere Infos: www.oelmuehle-solling.de

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Alles Liebe
Karin Myria – die Kräuterfee


(Text: kmp, 02.06.2015, Holunder-Fotos: pixabay, Produkt-Foto: Ölmühle Solling)

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