Hinter die Zäune Niedersachsens geschaut
Mit über 1.500 Quadratkilometern ist die Wildeshauser Geest der größte Naturpark Niedersachsens. Moorgebiete, Seen, parkähnliche Landschaften und Wald wechseln sich hier ab.

Doch damit nicht genug: Neben den Flächen, auf denen sich die Natur nach Belieben entfalten kann, haben viele Hausbesitzer eigene grüne Oasen geschaffen, die sie mit viel Liebe zum Detail pflegen. Viel zu schade sind die Landgärten, um sie vor den Gästen zu „verstecken“. Private Gärten, die auch Besuchern offenstehen, sind längst mehr als ein Geheimtipp in der Ferienregion zwischen Bremen und Oldenburg.
Ein Fest für Botaniker und Kräuter-Experten
Der Stein- und Wassergarten Krüger in Prinzhöfte bei Wildeshausen etwa wurde auf rund 8.000 Quadratmetern realisiert und ist ein Tipp für Naturliebhaber. Hier werden Botaniker ebenso fündig wie alle, die Anregungen für ihre eigene Gartengestaltung suchen.
Wer einen Pflanzenversteher kennenlernen möchte, sollte „herb’s Kräutergarten“ in Nuttel besuchen. Gärtnermeister Herbert Vinken, der sich in England ausbilden ließ, gilt als ausgewiesener Fachmann in Sachen Basilikum, Salbei und Co. In seiner Biogärtnerei können sich die Kräuter frei ausbreiten, selbst Besonderheiten wie Cola-Kraut und Bronze-Fenchel kann man hier kennenlernen. Zugleich ist die gepflegte Anlage ein Refugium für viele Schmetterlinge und bedrohte Insektenarten.

Eintritt erbeten in private Gärten
Neben diesen bekannten und beliebten Zielen gibt es noch viele weitere, private Gärten in der Geest, die für Besucher zu bestimmten Terminen oder kurzerhand nach vorheriger Anmeldung offenstehen. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall, denn die Gestaltung der grünen Refugien steht oft professionell geplanten Parks in nichts nach. Unter wildegeest.de/gaerten gibt es viele weitere Informationen, Adressen und Tipps.
Die private Gartentour lässt sich dabei sehr gut mit ausgedehnten Streifzügen mit dem Fahrrad oder – typisch für die Region und ihre zahlreichen Wasserläufe – mit dem Paddelboot verbinden. Dabei erstreckt sich die Gartensaison im Nordwesten Deutschlands weit über Frühjahr und Sommer hinaus. Bis in den Oktober hinein zeigt sich die Natur von ihrer vielfältigen Seite. Beliebte Veranstaltungen wie die „Dötlinger Gartenkultur“ oder die „Huder Gartenerlebnisse“ setzen auch im Herbst nochmals grüne Akzente.

Jede Menge Programm
In der warmen Jahreszeit locken nicht nur private Gärten in die Wildeshauser Geest. Besuchermagnete sind auch die vielen Veranstaltungen. Hier einige Tipps, Details stehen unter wildegeest.de bereit:
- Dötlinger Gartenkultur: Künstler und Galeristen, Gärtner und Gastronomen laden am 1. Mai, am vierten Juniwochenende und am 3. Oktober in das Künstlerdorf ein.
 - Jazz Folk Bike Festival: In diesem Jahr wird am Pfingstsonntag im Garten des Syker Vorwerks gerockt.
 - Huder Gartenerlebnisse: zum „Frühlingszauber“ im Mai, zur „Sommerblütenpracht“ im Juli und zum „Herbstglühen“ im Oktober.
 - Gartenkultur-Musikfestival: Im August erwartet die Gäste ein breites Angebot von Klassik, Jazz, Rock, Blues und Folk unter freiem Himmel.
 
(Text + Fotos: ZV Naturpark Wildeshauser Geest / djd, 15.04.2019)
