Sie gilt als die Königin der Blumen und als Liebesbotin – die wundervolle Rose. Es gibt sie weltweit in unzähligen Sorten, Farben und Größen. Sie ist aus unserer Kultur nicht wegzudenken.
Die Geschichte der Rose reicht weit zurück …
Vermutlich waren es die Perser, die vor rund 4.000 Jahren damit begannen, Rosen zu züchten und zu veredeln. Noch heute ist die Wüstenstadt Kaschan im Norden des Irans eine Oase der Rosen und Zentrum des internationalen Rosenanbaus, vor allem bekannt für die Herstellung von Rosenprodukten wie Rosenwasser und Rosenöl. Doch auch in anderen alten Kulturen wie Ägypten, Griechenland und dem antiken Rom war die Rose schon als medizinische und mystische Pflanze bekannt.
Als Entdecker des Rosenwassers gilt übrigens Abū Ali al-Husain ibn Abdullah ibn Sina, kurz Avicenna genannt – ein persischer Universalgelehrter aus dem 10. Jahrhundert.
Anwendungsmöglichkeiten von Rosenwasser
Duftendes Rosenwasser lässt sich wunderbar in der Naturkosmetik, als Zutat in der Parfümherstellung, als sanftes Heilmittel wie auch in der feinen Küche einsetzen. Als Hautpflegemittel beruhigt und belebt es beispielsweise empfindliche Haut oder unterstützt die Abheilung von Wunden und entzündlichen Prozessen. In der Küche ist es eine wichtige Zutat bei der Marzipanherstellung oder gibt Eis, Sirup und Süßspeisen eine besonders edle Note.
Die Herstellung von Rosenwasser
Normalerweise entsteht Rosenwasser oder Rosen-Hydrolat als Nebenprodukt bei der Herstellung von ätherischem Öl. Es wird über die aufwändige Wasserdampfdestillation von Rosenblättern gewonnen.
Für den häuslichen Gebrauch gibt es jedoch auch eine einfachere Herstellmethode …
Zutaten:
- 4 Handvoll Rosenblüten (ungespritzte Duft- oder Wildrosen, am besten an einem warmen, sonnigen Tag vor 14 Uhr gepflückt) – eine Hälfte wird gleich benötigt, die andere Hälfte erst in 1 bis 3 Tagen!
- 500 ml destilliertes Wasser
- nach Wahl: 1 kleiner Teelöffel guter Honig
Zubereitung:
- Die Rosenblütenblätter vom Ansatz entfernen und den weißen Blütenboden abschneiden, da dieser Bitterstoffe enthält.
- 2 Handvoll Blütenblätter in ein weites, gut verschließbares Gefäß geben, das heißes Wasser verträgt.
- Das Wasser erhitzen (bis 40 Grad oder kochen – siehe Tipps), ggf. den Honig darin auflösen, und über die Blüten gießen.
- Das Gefäß verschließen und an einem warmen Platz 1 bis 3 Tage ziehen lassen.
- Die Flüssigkeit abfiltern und nochmals erhitzen.
- Die zweite Hälfte der Blüten damit übergießen und nochmals 1 bis 3 Tage ziehen lassen.
- – Wer mag, kann die Prozedur mit 2 weiteren Handvoll Rosenblütenblättern durchführen. So wird die Konzentration des Rosenwassers erhöht. –
- Die Flüssigkeit abfiltern und das Rosenwasser in eine dunkle Flasche füllen.
Da das Rosenwasser keine Konservierungsstoffe enthält, ist es nur bis zu einem halben Jahr haltbar.
- Wer das Rosenwasser rohköstlich halten will, erwärmt das Wasser nur bis 40 Grad.
- Wenn es schnell gehen soll, arbeitet man mit kochendem Wasser und lässt den Ansatz jeweils nur 1 Stunde ziehen.
- Das Rosenwasser lässt sich auch in einem Eiswürfelbehälter portionsweise einfrieren.
- Um die Haltbarkeit zu eröhen, ist es empfehlenswert, das Rosenwasser im Kühlschrank zu lagern.
Gutes Gelingen!
In Kräuterliebe
Karin Myria Pickl